Kampf gegen die Auswirkungen von Billigflaggen auf die Beschäftigungsbedingungen
Liberalisierung und Deregulierung im Luftverkehrssektor haben dazu geführt, dass Fluggesellschaften aus Kostengründen Verfahren einschränken, um weiter wettbewerbsfähig und rentabel zu sein. Eine Praxis, die sich schleichend verbreitet, um Einsparungen zu erzielen, ist die Nutzung von Billigflaggen.
Was sind Billigflaggen im Luftverkehr?
Eine Fluggesellschaft kann "ausflaggen", indem sie sich und ihre Flugzeuge im einem anderen Land als dem ihres Eigentümers registrieren lässt. Sie profitiert dadurch möglicherweise von niedrigeren Registrierungsgebühren, niedrigeren Steuern bzw. Steuerfreiheit und der Möglichkeit, Niedriglohnbeschäftigte einzustellen. Dies führt in aller Wahrscheinlichkeit wiederum dazu, dass den Beschäftigten anständige Bezahlung, korrekte Beschäftigungsbedingungen und gesetzliche Schutzbestimmungen vorenthalten werden.
Mehr dazu im ITF Aviation Blog – Warnung der ITF vor Billigflaggen im Luftverkehr aus dem Jahr 2013.
Luftverkehrsbeschäftigte als Ware
Auch die Beschäftigungsbedingungen verschlechtern sich aufgrund von zunehmendem Sozialdumping. Das bedeutet, dass Arbeitgeber in anderen Ländern nach Arbeitskräften suchen, die sie zu niedrigeren Löhnen und oft zu schlechteren Bedingungen beschäftigten können.
Bei einem solchen Verdrängungswettbewerb, bei dem Luftverkehrsbeschäftigte zur Ware werden, bleiben international anerkannte Normen auf der Strecke.
Aktuelles Szenario bei Billigflaggen im Luftverkehr
Der Film zeigt, was aktuell geschieht, und ist ein Appell, sich zu organisieren und zu handeln!
Die Antwort der ITF auf Billigflaggen
Die ITF schlug bereits vor zehn Jahren Alarm zum Thema Billigflaggen. Es ist kein neues Phänomen. Der Begriff wird von internationalen Einrichtungen, z. B. der Regulierungsbehörde Internationale Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO), verwendet. Aktuell konzentrieren wir uns darauf, auf diese Institutionen Einfluss zu nehmen, indem wir ihnen Fallstudien und Erfahrungsbeispiele aus dem maritimen Sektor vorlegen.
Es geht uns dabei um die folgenden Ziele:
- Verdeutlichung der wahren Auswirkungen von Billigflaggen auf Sicherheit und Gefahrenabwehr
- Appell an die ICAO zur Zusammenarbeit mit anderen Behörden der Vereinten Nationen, insbesondere der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO)
- Entwicklung der notwendigen Regulierungsvorschriften für einen nachhaltigen Luftverkehr in Abstimmung mit den im Sektor tätigen Beschäftigten
- Gewährleistung menschenwürdiger Beschäftigungsbedingungen für alle Luftverkehrsbeschäftigten
Was kannst du tun?
Sollte deine Gewerkschaft noch nicht mit Billigflaggen in Berührung gekommen sein, dann ist das nur eine Frage der Zeit. Es ist ein Wettlauf nach unten – hilf uns dabei, ihn zu stoppen!
Wie kannst du dazu beitragen, das Leben von Luftverkehrsbeschäftigten zu verändern?
- Setze dich für eine Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen in der Zivilluftfahrt ein und wecke die Aufmerksamkeit der internationalen Regulierungsbehörden
- Bestimme eine Kontaktperson und nimm Einfluss auf die ICAO und den/die nationalen ICAO-Vertreter/innen deines Landes
- Gewinne mehr Beschäftigte für die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft
- Kläre die Mitglieder deiner Gewerkschaft über die Probleme und ihre Folgen für die Beschäftigten auf
- Informiere uns über alle Probleme und Erfolge deiner Gewerkschaft – E-Mail an aviation@itf.org.uk
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