SECHZEHN TAGE GEGEN GESCHLECHTSSPEZIFISCHE GEWALT

Über die Kampagne
Die ITF prangert toxische und destruktive Geschlechternormen an, die geschlechtsspezifische Gewalt ermöglichen und unterstützen, im Verkehrssektor wie in allen Lebensbereichen. Wir fordern Männer auf, sich aktiv zu verbünden und Teil der Lösung zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen zu sein, indem sie gegen schädliche Normen, Stereotypen und alltägliche Mikroaggressionen angehen.
Der 25. November ist der Internationale Tag für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (#internationalertaggegengewaltanfrauen; #UNDay) und Auftakt für eine 16-tägige weltweite Kampagne gegen Gewalt an Frauen vom 25. November bis zum 10. Dezember (#16days; #16Tage).
Aus diesem Anlass veröffentlicht die ITF einen neuen Bericht über häusliche Gewalt am Arbeitsplatz, der auf einer in Indien durchgeführten Untersuchung basiert. Der Bericht beleuchtet die Erfahrungen von Männern, die häusliche Gewalt ausüben, und zeigt deutlich die negativen Folgen auf, die ihr missbräuchliches Verhalten für ihre Arbeitsstätte, ihre Kolleg*innen, die Produktivität des Unternehmens und die Sicherheit aller am Arbeitsplatz hat.
Ohne die Auswirkungen von Missbrauch auf Überlebende aus dem Blick zu verlieren, möchten wir im Rahmen dieser #16Tage des Aktivismus den Fokus verlagern und über das Verhalten von Männern sprechen. Aus dem Bericht geht eindeutig hervor, dass häusliche Gewalt ein arbeitsplatzrelevantes Problem und ein Problem von Männern ist, und appelliert an Arbeitgeber und Unternehmen, mehr gegen häusliche Gewalt zu tun.
Im Bericht wird beschrieben, wie Täter Druck und Kontrolle ausüben und häufig strategisch im Zusammenhang mit Gewalt und Gewaltandrohung einsetzen. Der Bericht zeigt aber auch auf, auf welche Weise Mikroaggressionen zu einem toxischen Arbeitsumfeld beitragen, in dem sich Gewalt ausbreiten kann, sodass Täter kein Problem darin sehen, sich am Arbeitsplatz missbräuchlich zu verhalten. An Arbeitsplätzen, an denen Gewalt herrscht, besteht ein höheres Risiko von Unfällen, Verletzungen und Todesfällen.
Auch wenn die meisten Männer nicht Teil des Problems sind, können alle Männer Teil der Lösung sein. Männliche Verkehrsbeschäftigte können und müssen dazu beitragen.
Lasst uns den ersten Schritt zur Schaffung besserer Arbeitsplätze tun und uns mit dem Thema Gewalt gegen Frauen befassen. Welche Formen missbräuchlichen Verhaltens beobachten eure Mitglieder in ihren Betrieben und wie können Männer dagegen vorgehen bzw. wie tun sie das bereits?
Bitte berichtet uns darüber über Twitter oder Facebook. Lasst uns alle aktiv werden für die Beseitigung der Gewalt gegen weibliche Verkehrsbeschäftigte. #StopGBVatWork #16Tage #16days
Fordert eure Regierung auf, sich für die Beendigung von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz einzusetzen.
Bis dato haben neun Länder das IAO-Übereinkommen 190 (C190) über Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt ratifiziert. In Fidschi und Uruguay ist das Übereinkommen in Kraft getreten, d. h. seine Bestimmungen sind für diese Staaten verbindlich geworden. Für die nächsten Ratifizierungsstaaten tritt das Übereinkommen zwölf Monate nach der Mitteilung über ihre Ratifizierung an die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) in Kraft.
C190 ist das erste internationale Übereinkommen der IAO, das direkt auf die Beseitigung von Gewalt und Belästigung, einschließlich geschlechtsspezifischer Gewalt, in der "Arbeitswelt" abzielt. Wichtig ist, dass es Vorkommnisse einbezieht, die zeitlich oder ursächlich mit der Arbeit in Zusammenhang stehen, aber auch außerhalb des Arbeitsplatzes gilt, an Orten, an denen Beschäftigte sanitäre Einrichtungen nutzen, sowie auf dem Weg zur und von der Arbeit.
Viel zu wenige Länder haben das Übereinkommen ratifiziert - und ohne den anhaltenden Druck der Gewerkschaften besteht die Gefahr, dass dieses wichtige Übereinkommen einfach in irgendeinem UN-Büro in einem Regal verstaubt.
Darum müssen sich Gewerkschaften in diesem Kampf engagieren - und das ist auch der Grund, warum die Mitgliedsorganisationen der ITF sich verpflichten, für C190 zu kämpfen.