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Mahnung zum Welttourismustag: Regierungen müssen Anstrengungen zur Überwindung der Covid-19-Krise verstärken

NACHRICHTEN 29 Sep 2021

Die Covid-19-Pandemie hat weltweit fast 20 Prozent aller Arbeitsplätze im Reise- und Tourismussektor zerstört, eine ernüchternde Bilanz am diesjährigen Welttourismustag und eine deutliche Mahnung an die Regierungen, ihre Anstrengungen für eine rasche Erholung von der Krise zu verstärken.

Für einen Wirtschaftszweig, auf den weltweit etwa einer von vier neuen Arbeitsplätzen entfällt, ist dies eine erschreckende Zahl. Dies gilt insbesondere für Frauen, die 54 Prozent der Erwerbstätigen im Tourismussektor stellen und in den am härtesten betroffenen Sektoren der Branche überproportional beschäftigt sind. Ohne eine schnelle und koordinierte Antwort wird sich diese Krise noch weiter verschlimmern.

Die Pandemie hat im Jahr 2020 fast 50 Prozent des Beitrags der Branche zum globalen BIP zunichtegemacht. Vor der Krise generierte der Sektor etwa 10 Prozent des globalen BIP und weltweit über 300 Millionen Arbeitsplätze. Über 60 Millionen dieser Arbeitsplätze wurden im Jahr 2020 vernichtet, und Millionen weitere sind im Zuge des Abbaus staatlicher Einkommens- und Beschäftigungsförderungsprogramme gefährdet.

Die Erholung des globalen Tourismussektors wird davon abhängen, dass die Führungsspitzen der Welt schnell reagieren, unter anderem durch eine aggressive weltweite Umsetzung von Impfprogrammen, einheitliche Reisebestimmungen und rigorose Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen.

Eine weltweite Eindämmung des Virus wird ausschlaggebend für die Wiederbelebung des Tourismus sein. Der Internationale Währungsfonds warnt, dass das Auftreten neuer bedeutender Varianten das globale BIP bis 2025 um 4,5 Billionen US-Dollar senken könnte. Eine weitere Wirtschaftskrise, die durch eine unzureichende Reaktion auf die Pandemie ausgelöst würde, wird dieser ohnehin schon angeschlagenen Branche noch mehr Schaden zufügen.

"Die Auswirkungen dieser Pandemie sind nicht nur für die Beschäftigten der Branche verheerend, sondern auch für die Entwicklung ganzer Volkswirtschaften in aller Welt," erklärte der Vorsitzende der ITF-Sektion Fremdenverkehrsdienste David Massiah.

"Für die Regierungen besteht die dringende Notwendigkeit zur Zusammenarbeit, um einen Ausweg aus dieser Pandemie zu finden. Die Mechanismen dafür sind bereits vorhanden, die WHO, die IAO und die ICAO haben alle einen Sanierungsfahrplan aufgestellt, jetzt müssen die Regierungen sich zusammentun und sie in die Tat umsetzen," so Massiah.

Die Wiederherstellung des Vertrauens in das Reisen wird der Schlüssel zur Erholung der Branche in einer Welt nach der Pandemie sein. Dies hängt wesentlich davon ab, wie die Beschäftigten in der Tourismusbranche dafür gerüstet sind, mit den neuen Bedingungen für Reisen und Tourismus umzugehen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Beschäftigten in der Tourismusbranche Zugang zu Impfstoffen, zuverlässigen Gesundheits- und Sicherheitsnormen und Weiterbildungsmöglichkeiten haben, damit sie den digitalen Wandel, der sich in der Branche vollzieht, bewältigen können.

"Zu viele Menschen und zu viele Volkswirtschaften hängen von der Tourismusindustrie ab, als dass wir sie jetzt links liegen lassen könnten. Die Regierungen müssen gemeinsam dafür sorgen, dass die Menschen wieder reisen können. Und sie müssen mit Arbeitgebern und Gewerkschaften zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Tourismusbranche nach der Pandemie wieder sorglos Reisen und Fremdenverkehr anbieten kann," fordert Massiah.

 

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