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ITF-Erklärung zur Unterstützung der Beschäftigten bei Amazon in Bessemer (Alabama, USA)

NACHRICHTEN 16 Apr 2021

In der vergangenen Woche gab die US-amerikanische Regierung bekannt, dass die Amazon‑Beschäftigten in Alabama bei der Gewerkschaftswahl in ihrer Niederlassung in Bessemer keine Mehrheit erreicht haben.

Die aggressive gewerkschaftsfeindliche Kampagne und Taktik von Amazon zur Beeinflussung der Abstimmung sollen nun vom National Labor Relations Board (NLRB), der US-Bundesbehörde für Arbeitsbeziehungen, untersucht werden, nachdem die Gewerkschaft des Einzel-, Groß- und Warenhaussektors RWDSU ankündigte, dass sie Widerspruch einlegen und unlautere Arbeitspraktiken geltend machen wird, um Amazon für seine Behinderung einer freien und gerechten Wahl zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Internationale Transportarbeiter-Föderation stellt sich heute an die Seite der RWDSU und der Amazon-Belegschaft in Bessemer und unterstützt die heutige Erklärung des Global-Unions-Ausschusses für Arbeitnehmerkapital (CWC), in der Amazon dazu aufgefordert wird, seine gewerkschaftsfeindliche Kampagne einzustellen.

Paddy Crumlin, ITF-Präsident und gleichberechtigter Vorsitzender des CWC, verwies erneut auf die in der CWC-Erklärung hervorgehobenen Risiken für Amazon-Investoren, wenn die grundlegenden Arbeitsrechte der Beschäftigten in den Niederlassungen des Unternehmens nicht eingehalten werden.

“Amazon-Beschäftigte und die RWDSU haben die Gewerkschaftsfeindlichkeit, Einschüchterungstaktiken, Nötigung und Versuche von Amazon, die Belegschaft bei der Gewerkschaftswahl in Bessemer mit falschen Tatsachen hinters Licht zu führen, aufgedeckt. Der ‘Sieg‘ von Amazon hat die rechtswidrigen Praktiken des Unternehmens ans Licht gebracht, insbesondere den Verstoß gegen das Grundrecht der Beschäftigten auf Vereinigungsfreiheit,” so Crumlin.

“Das gewerkschaftsfeindliche Vorgehen von Amazon ist nicht vereinbar mit den zunehmenden regulatorischen Anforderungen und der Forderung von Investoren an globale Unternehmen, nachzuweisen, dass sie die Menschenrechte, einschließlich der Arbeitsrechte, in allen ihren Niederlassungen und Lieferketten respektieren,” so Crumlin weiter.

Amazon hat sich öffentlich dazu verpflichtet, die international anerkannten Menschenrechte und die ethisch korrekte Behandlung seiner Angestellten stets zu respektieren, aber seine Handlungen stehen eindeutig im Widerspruch zu diesen Zusagen und der Verpflichtung des Unternehmens, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, die Kernübereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), die Erklärung der IAO über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen einzuhalten.

“Pensionsfonds und globale Vermögensverwalter sollten besorgt darüber sein, dass Amazon seine bestehenden Verpflichtungen hinsichtlich dieser Vereinbarungen nicht einhält,” erklärte ITF‑Generalsekretär Stephen Cotton. “Wir haben keinen Zweifel daran, dass verantwortungsbewusste Pensionsfonds prüfen werden, ob Amazon die Verpflichtung zur Einhaltung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, der IAO-Übereinkommen und interner arbeitsrechtlicher Grundsätze, zu der sie sich selbst bekennen, erfüllt. Im Sinne dieses Ansatzes einer effektiven Sorgfaltspflicht für Menschenrechte rufen wir alle Investoren dazu auf, ihr Engagement bei Amazon zu nutzen, um das Unternehmen zu einer Änderung seines Verhaltens zu drängen.”

VOR ORT