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IAO, IMO und ICAO fordern staatliche Maßnahmen zur Erleichterung von Crewwechseln

NACHRICHTEN 01 Jun 2020

Die Führungsspitzen der weltweit höchsten Behörden für Schifffahrt, Luftverkehr und Arbeit haben eine gemeinsame Erklärung herausgegeben, in der sie Regierungen dazu auffordern, die Ablösung von Schiffsbesatzungen zu erleichtern und die Millionen von Beschäftigten in wichtigen Verkehrsbranchen während der aktuellen Pandemie zu "systemrelevanten Arbeitskräften" zu erklären.

Fang Liu (Internationale Zivilluftfahrt-Organisation – ICAO), Kitack Lim (Internationale Seeschifffahrtsorganisation – IMO) und Guy Ryder (Internationale Arbeitsorganisation – IAO) machen geltend, dass der Luft- und Seeverkehrssektor genauso wie die Fischereiwirtschaft zu wichtig für globale Lieferketten sind, als dass die staatlich verordneten Restriktionen, die die Ablösung und Heimreise von Schiffsbesatzungen verhindern, Störungen verursachen dürften.

"Unsere drei Organisationen wollen sicherstellen, dass Seeleute, Marinepersonal, Besatzungen von Fangschiffen, das Personal im Offshore-Energiebereich, in der Zivilluftfahrt, in den Luftfrachtlieferketten und bei Dienstleistungsbetrieben an Flughäfen und in Häfen als 'systemrelevante Berufsgruppen' definiert werden, unabhängig von ihrer Nationalität, sie von Reisebeschränkungen auszunehmen, ihren Zugang zu medizinischer Notfallbehandlung zu gewährleisten und im Notfall ihre Heimschaffung zu ermöglichen," so die Spitzen der drei Organisationen.

Die internationalen Organisationen appellieren ferner an Regierungen, Restriktionen aufzuheben, die das Ausschiffen von Schiffsbesatzungen verhindern. In der aktuellen Situation ist vielen Verkehrsbeschäftigten der Transit durch Staatsgebiete zu einem Flughafen oder einem sonstigen Verkehrsdrehkreuz nicht erlaubt, was Crewwechsel oder die Rückkehr in die Heimatländer unmöglich macht. Es müssen schleunigst Rückführungsflüge organisiert werden, so ihre Forderung.

"Wir bitten die Regierungen um Unterstützung, um Crewwechsel, wichtige Abläufe zur Aufrechterhaltung der globalen Güterlieferketten sowie Maßnahmen im Zusammenhang mit humanitären Hilfsleistungen und Transportflügen für Medizinprodukte und Hilfsgüter zu ermöglichen. Aus humanitären Gründen – und angesichts der notwendigen Einhaltung internationaler Sicherheits- und Beschäftigungsbestimmungen – kann die Ablösung von Schiffsbesatzungen nicht endlos hinausgeschoben werden," erklären sie.

Regierungen sind aufgerufen, für alle Seeleute, Fischereibeschäftigten, Beschäftigten im Offshore-Energie-Sektor sowie Luftverkehrs- und Flughafenbeschäftigten Ausnahmen von nationalen Reisebeschränkungen und gesundheitsbezogenen Restriktionen zu gewähren, um die Ablösung der Beschäftigten auf Schiffen und in Flugzeugen sowie in Flughäfen und Frachteinrichtungen wieder zuzulassen. 

Dies erhöht den Druck auf die Regierungen, umgehend Schritte zur Ermöglichung von Crewwechseln zu ergreifen. Etwa 200.000 Seeleute sitzen derzeit weltweit an Bord von Schiffen fest und können aufgrund der von Regierungen in aller Welt verordneten Covid-19-Restriktionen nicht abgelöst werden.

Der Zeitdruck wächst, da die ITF und die Arbeitgeber in der Schifffahrtsindustrie den Regierungen eine Frist bis zum 16. Juni gesetzt haben, um die IMO-Protokolle zur Ermöglichung von Crewwechseln umzusetzen.

Die ITF hat davor gewarnt, dass der Welthandel zum Erliegen kommt, wenn die Restriktionen nicht aufgehoben werden.
 

Der vollständige Wortlaut der gemeinsamen Erklärung mit weiteren Einzelheiten über konkret geforderte staatliche Maßnahmen kann hier abgerufen werden.

Zur Unterstützung der Kampagne für die Ermöglichung von Crewwechseln wurde die Petition "Seafarers Matter" gestartet. Sie kann hier unterschrieben werden: https://seafarersmatter.com/index.php/the-letter/

 

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