In einem Rundtischgespräch unter Beteiligung lokaler und internationaler Verkehrs- und Logistikunternehmen diskutierten die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) und das Arbeitsministerium des Staates Katar Ende April in Doha über die Geltung nationaler Arbeitsgesetze und internationaler Arbeitsnormen im Verkehrssektor des Landes.
Es bestand Einigkeit darüber, dass die zunehmenden wirtschaftlichen, klimatischen und gesundheitsbezogenen Unsicherheiten die Entwicklung von Krisenprotokollen für den Verkehrssektor erforderlich machen, um seine Resilienz und Nachhaltigkeit sicherzustellen.
Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels infolge der Beschleunigung von Wirtschaftswachstum und Investitionen wurden mehrere zentrale Anforderungen identifiziert:
- Verbesserung der Normen und Verfahren für die Anwerbung und Bindung von Beschäftigten
- Benchmarking lokaler Bedingungen und Prozesse anhand von internationalen Normen wie IAO-Instrumenten und Berufsnormen sowie von Modellen in den Ländern des Golf-Kooperationsrats
- Entwicklung eines Maßnahmenplans zur Verringerung der Einstellungskluft zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor. Dies könnte die Durchführung einer Untersuchung der Qualifikationserwartungen im Verkehrssektor gemäß dem Ansatz der IAO-Untersuchung des Finanzsektors beinhalten.
Es wurde festgestellt, dass die Regierung eine entscheidende Rolle beim Vorgehen gegen die Nichteinhaltung von Einstellungsvorschriften spielen kann, indem sie sich mit Behörden und Botschaften abstimmt.
Stephen Cotton, der Generalsekretär der Internationalen Transportarbeiter-Föderation, lobte die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Arbeitsministerium und dessen Bemühungen um die Stärkung des sozialen Dialogs, die Verbesserung des Arbeitsumfelds im Verkehrssektor und den Schutz der Beschäftigten in diesem Bereich. In seinen Schlussworten zum Rundtischgespräch erklärte Cotton, dass dem Staat Katar wegen seines Engagements für umfassende Arbeitsreformen und ihre wirksame Umsetzung in der Region eine Vorbildfunktion zukomme. Er würdigte ferner die Beteiligung Katars an diesem konstruktiven Dialog, bei dem die Beschäftigten und gemeinsame Ausschüsse zentrale Schwerpunkte bilden.
Aus dem Rundtischgespräch gingen die folgenden Maßnahmen hervor:
- Gemeinsame Entwicklung von Krisenprotokollen für die Verkehrswirtschaft,
- Planung von dreigliedrigen Seminaren über internationale Beschäftigungsnormen zur Erleichterung des normbezogenen Benchmarkings in der Region des Golf-Kooperationsrats,
- Erweiterung gemeinsamer Ausschüsse in den Bereichen Luft-, Land- und Seeverkehr sowie Plattform-Ökonomie zur Stärkung der betrieblichen Mitbestimmung der Beschäftigten,
- Pilotmaßnahmen für gerechte Einstellungsverfahren in den Bereichen Straßentransport, Ride-Hailing und Essenslieferdienste,
- Durchführung einer IAO-Untersuchung der Qualifikationserwartungen im Verkehrssektor gemäß dem Ansatz der IAO-Untersuchung des Finanzsektors,
- Konzentration auf die Mechanismen für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz in Zusammenarbeit mit der ITF.