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LGBTI-Rechte sind Gewerkschaftssache

NACHRICHTEN 17 May 2020

Gemeinsame Erklärung des Global-Unions-Rats zum Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie

Heute ist der Internationale Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (IDAHOT). Der Global-Unions-Rat (GUR), eine Gruppe unabhängiger Gewerkschaftsverbände, die weltweit über 200 Millionen Beschäftigte vertreten, bekräftigt sein Eintreten für den Anspruch aller Beschäftigten auf respekt- und würdevolle Behandlung. Wir sind der Überzeugung, dass alle Beschäftigten ein Recht darauf haben, ihrer Arbeit frei von Diskriminierung und Gewalt nachzugehen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder Geschlechtsmerkmalen.  

Vor 30 Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität als psychische Störung aus der Internationalen Statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme gestrichen. Seit diesem Tag setzt sich die LGBTI-Gemeinschaft für die Beseitigung von Belästigung und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und/oder des Ausdrucks der Geschlechtlichkeit durch Gesetze und Richtlinien sowie durch Aktivitäten zur Förderung von Diversität ein. Als Gewerkschaften und Mitglieder der Weltgemeinschaft spielen wir eine wichtige Rolle bei der Förderung von Inklusion und Diversität am Arbeitsplatz und werden weiter für den Schutz unserer LGBTI-Mitglieder eintreten.

Trotz zahlreicher Erfolge existiert Homophobie noch immer. LGBTI leiden nach wie vor unter Ungleichbehandlung und Diskriminierung bei der Arbeit aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität. Das fängt an bei diskriminierenden Einstellungspraktiken und geht über ungleiche Bezahlung bis zu Mobbing und ungerechter Behandlung am Arbeitsplatz.

In Krisenzeiten, wie wir sie gerade durchleben, verschlimmert sich diese Situation. Von erschwerten Zugang zu Gesundheitsdiensten bis zu Stigmatisierung, von der Zunahme von Cyber-Mobbing und Hassparolen bis zu häuslicher Gewalt – LGBTI sind mit einer beispiellosen Situation konfrontiert, die sie einem erhöhten Risiko aussetzt, körperliche und psychische Gesundheitsbeeinträchtigungen zu erleiden.  

Die Covid-19-Pandemie gefährdet die Existenzgrundlagen von LGBTI, da sie überproportional in Branchen und Sektoren tätig sind, die von der Pandemie am schwersten getroffen sind, wie der Einzelhandel, das Hotel- und Gaststättengewerbe und der Tourismussektor. Daher werden sie in verstärktem Maße mit wirtschaftlicher Not und Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben, was sich auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken wird.

Heute stehen wir auf für LGBTI-Beschäftigte und ihre Rechte, die Menschenrechte sind. Wir werden uns weiter für Arbeitsplätze ohne Diskriminierung und Belästigung einsetzen und uns mobilisieren, um sie zu schützen und für ihre Anliegen und Bedürfnisse zu sensibilisieren.

Um dies zu erreichen, haben wir eine GUR-Arbeitsgruppe zu LGBTI-Rechten gegründet. Wir werden eine Solidaritätscharta für LGBTI verabschieden und gemeinsam mit den uns angeschlossenen Gewerkschaften an einer Verbesserung von LGBTI-Strukturen und -Richtlinien arbeiten, um eine stärkere und inklusivere globale Gewerkschaftsbewegung zu schaffen.

Lasst uns Intoleranz und Diskriminierung die Stirn bieten, wo immer wir sie wahrnehmen. Lasst uns weiter daran arbeiten, LGBTI stärker in unsere Gewerkschaften einzubeziehen. Lasst uns gegen durch Geschlecht, Einkommen oder ethnische Zugehörigkeit bedingte Ungleichheiten angehen, nicht nur an einzelnen Aktionstagen, sondern tagtäglich.

Die Global Unions verpflichten sich, weiter für die Rechte aller Beschäftigten zu kämpfen und rufen ihre Mitgliedsorganisationen in der ganzen Welt zur Unterstützung der Kampagne zur Beseitigung von Gewalt und Diskriminierung am Arbeitsplatz auf.
 

Der ITF-Generalsekretär und GUR-Vorsitzende Stephen Cotton fügte hinzu: "Heute, am 17. Mai, ist der Internationale Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie. Das Jahr 2020 ist hier für ein wichtiges Jahr, denn der Global-Unions-Rat gibt aus Anlass dieses Tages eine gemeinsame Solidaritätserklärung mit unseren LGBT+-Kolleg*innen heraus."

"Inklusive Arbeitsplätze und Gemeinschaften sind ein zentrales Element unserer Vision von einer besseren Gesellschaft. Wir wollen eine Welt ohne Diskriminierung und Gewalt, unter anderem aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Darum drängen wir so nachdrücklich auf die Umsetzung des IAO-Übereinkommens 190 für Beschäftigte in aller Welt."

"Anlässlich des heutigen Tages möchte ich unsere LGBT+-Kolleg*innen im weltweiten Verkehrssektor herzliche Grüße übermitteln. Euer Kampf ist unser Kampf. Wir werden nicht nachlassen, bis wir die Gleichstellung aller Beschäftigten erreicht haben."
 

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