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ITF übermittelt ihr Mitgefühl angesichts des Todes von Manohar Bellani

NACHRICHTEN 03 Aug 2020

Latikuti Satyanarayan
Präsident
Transport and Dock Workers' Union, Kandla
F-3, Adinath Arcade 1, Plot No. 583, Ward 12-C Gandhidham, Gujurat State
Indien
370 201
Per E-Mail

22. Juli 2020



Lieber Kollege Latikuti,

mit Bestürzung und großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass unser Kollege Manohar Bellani, Generalsekretär der Transport and Dock Workers' Union (TDWU) in Kandla und der All India Port and Dock Workers' Federation, am 20. Juli 2020 an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben ist. Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gelten seiner Ehefrau, seiner Mutter und seinen beiden Töchtern. Mit 65 Jahren wurde er viel zu früh aus dem Leben gerissen.

Als engagierter Gewerkschafter und erfahrener Bauingenieur arbeitete er seit 37 Jahren im Hafen von Kandla. Wer ihn kannte, wird nicht überrascht sein, dass er sich schon an seinem ersten Arbeitstag aktiv an einem Streik beteiligte. Natürlich war es der legendäre Kollege Manohar Kotwal, der dem jungen Bellani als Lehrmeister diente und ihm das Handwerkszeug und die Erfahrungen vermittelte, die es ihm ermöglichten, im Alter von 33 Jahren das Amt des Generalsekretärs der Gewerkschaft anzutreten. Als feuriger und charakterfester Wortführer der Arbeitnehmer*innen im Hafen von Kandla brachte Bellani unterschiedliche Beschäftigtengruppen zusammen und führte zahlreiche Kämpfe an, mit denen für die Angestellten und Beschäftigten im Hafen Rechte und Leistungen errungen wurden. Er war zuständig für die Organisierung von Vertragsbeschäftigten und Aushilfskräften, darunter viele Frauen, die Bellani immer dafür in Erinnerung behalten werden, dass er ihnen dabei half, menschenwürdige Beschäftigungsbedingungen durchzusetzen. Als die globalen Netzwerk-Terminalbetreiber sich im Hafen von Kandla niederließen, organisierte Bellani die Beschäftigten und kämpfte unermüdlich dafür, dass ihnen ausgehandelte Löhne und Beschäftigungsbedingungen zugestanden wurden. Von 1998 bis zu seinem Tod im Jahr 2020 saß er als Beschäftigtenvertreter im Treuhänderausschuss des Hafens.

Er war ein steter Verfechter der internationalen Bewegung der Hafenbeschäftigten, was er von seinem Mentor Kowal gelernt und übernommen hatte. In der Anfangsphase der Billigflaggenkampagne in Indien meldete sich Bellani trotz seiner umfangreichen Aufgaben als Generalsekretär der Gewerkschaft freiwillig als Kontaktmann für seinen Hafen. Wenn die Besatzung eines im Hafen von Kandla liegenden Schiffes Probleme hatte, konnte man sicher sein, dass das Schiff erst auslaufen würden, wenn diese zugunsten der Crew gelöst waren.

Er arbeitete eng mit aktiven Mitgliedern der Gewerkschaft zusammen und vermittelte ihnen die nötigen Kenntnisse, um Aufgaben im Rahmen der Billigflaggenkampagne zu übernehmen. Die ITF teilte der Gewerkschaft eine Inspektor*innenposten zu. Bellani trieb die Einrichtung eines Seeleutezentrums im Hafen von Kandla voran und gewann die Hafenverwaltung für diese Idee. Das Zentrum ist immer noch eines der bestgeführten des Landes und trägt sich selbst durch die Sozialabgabe, die jedes den Hafen anlaufende Schiff zu entrichten hat. Bellani nahm aktiv an allen ITF-Programmen und -Konferenzen teil.

ITF-Präsident Paddy Crumlin erklärte: "Der Tod unseres Kollegen Manohar Bellani, eines Mannes, der sein gesamtes Leben der Verbesserung der Lebensbedingungen der Seeleute und Hafenbeschäftigten in seinem Hafen widmete, erfüllt mich mit großer Trauer. Er war ein Internationalist und ein echter Freund der ITF. Er bewirkte Veränderungen. Wir werden ihn nicht vergessen. Seine Erfolge werden die Zeit überdauern. Meine herzliche Anteilnahme gilt seiner Familie und den Menschen, die er liebte."

Manohar Bellani hinterlässt eine Lücke, die nur schwer wieder zu füllen sein wird. Unsere Kolleginnen und Kollegen in der Transport and Dock Workers' Union, Kandla, und der All India Port and Dock Workers' Federation treten ein herausforderndes Erbe an.

Aber, wie ITF-Generalsekretär Stephen Cotton sagte: "Die Arbeit, die Kollege Bellani leistete, wird künftigen Generationen bei der Bewältigung der vor uns stehenden Herausforderungen zugutekommen. Er war nicht nur prinzipientreu, sondern auch begabt und arbeitsam und eine Inspirationsquelle für alle, die mit ihm arbeiteten. Als Generalsekretär und im Namen der gesamten ITF bekunde ich in diesem Moment der Trauer unseren tiefen Respekt und unser Mitgefühl. Die Fortsetzung seiner Arbeit und der Schutz und die Verbesserung der Lebensbedingungen, Rechte und Zukunftsperspektiven der Hafenbeschäftigten in Indien ist genau das Erbe, das er hinterlassen wollte."

Mit tiefem Mitgefühl, großem Respekt

und solidarischen Grüßen

 

Paddy Crumlin, ITF-Präsident
Stephen Cotton, ITF-Generalsekretär

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