Thomas Hock, Vizepräsident für Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen bei Veolia, verdient als Hauptverhandlungsführer der Behörde Bay Area Rapid Transport (BART) dem Vernehmen nach 400.000 US-Dollar jährlich. Wie die Amalgamated Transit Union (ATU) und die Service Employees International Union (SEIU) vermeldeten, ging Hock vom 24. bis 28. Juli in Urlaub. BART zufolge können die Verhandlungen zwar auch in Hocks Abwesenheit weitergeführt werden. Doch Pete Castelli von der SEIU-Ortsgruppe 1021 erklärte: „Sie sagen, solange er weg ist, können sie nichts entscheiden“.*
ATU- und SEIU-Mitglieder waren vom 1. bis 5. Juli in den Streik getreten, nachdem BART sich geweigert hatte, einer 4,5-prozentigen jährlichen Gehaltserhöhung für die nächsten drei Jahre und einer Anpassung an die Lebenshaltungskosten zuzustimmen. Das Angebot von BART ist wesentlich niedriger und sieht zudem eine Hebung der Krankenkassenbeiträge vor, mit der die von BART vorgeschlagene Erhöhung praktisch wieder null und nichtig wäre. Alle Beteiligten befinden sich derzeit in einer 30-tägigen Stillhaltefrist. Um einen Streik zu vermeiden, muss bis 4. August eine Einigung erzielt werden. Die Gewerkschaften sind verärgert darüber, dass BART und Hock anscheinend bewusst die Verhandlungen verschleppen.
Sowohl Hock als auch Veolia sind dafür bekannt, dass sie bei Verhandlungen tricksen. Im Verlauf von Anhörungen vor der US-Behörde für Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen NLRB im letzten Jahr stellte sich heraus, dass Veolia „bei Verhandlungen in Phoenix, Arizona, regressiv, in Täuschungsabsicht und nur zum Schein verhandelt“ hatte. Hock hatte ein eigenes Unternehmen namens Professional Transit Management (PTM), das er 2008 an Veolia verkaufte. Zwischen 2001 und 2008 gingen beim NLRB 51 Beschwerden gegen PTM ein. Dem Unternehmen wurden unter anderem Verhandlungsverweigerung und Ausspionieren von Beschäftigten vorgeworfen.
ATU ist entsetzt darüber, dass BART dem Anschein nach in böser Absicht verhandelt. "Die BART-Behörde und ihre gedungenen Vertreter/innen haben keinerlei Interesse daran, zu einer Einigung zu gelangen und die Bevölkerung der Bay Area mit dem verlässlichen und sicheren Nahverkehrssystem zu versorgen, das sie verdient", erklärte ATU-Präsident Larry Hanley. „Man habe kein Geld, behauptet die Geschäftsführung, aber gleichzeitig plant sie eine Expansion und verschwendet Steuergelder mit überbezahlten Beratern, statt offen und fair mit den Beschäftigten zu verhandeln. Wir haben hier ein weiteres Beispiel dafür, wie sich eine gierige Elite auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung bereichert.“
*Siehe http://www.sfchronicle.com/opinion/editorials/article/BART-negotiator-must-stay-on-job-4680402.php, aufgerufen um 10.02 Uhr am 1. August 2013.
Verhandlungsführer der Arbeitnehmer geht während Verhandlungen in Urlaub
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