Skip to main content

Neue Allianz von ITF und IUL für Beschäftigte im Tourismussektor soll Umdenken in der Branche vorantreiben

NACHRICHTEN 24 Apr 2023

St John's, Antigua  Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) und die Internationale Union der Lebensmittel-, Landwirtschafts-, Hotel-, Restaurant-, Café- und Genussmittelarbeiter-Gewerkschaften (IUL) haben sich zusammengetan, um eine Allianz für die Beschäftigten im Tourismussektor zu gründen. Die Allianz ist eine gewerkschaftliche Gemeinschaftsinitiative, mit der die Aktivitäten von ITF und IUL gebündelt werden sollen, um den Stimmen von über 270 Millionen Beschäftigten im Tourismus- und Verkehrssektor mehr Nachdruck zu verleihen.

Die Allianz wurde mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung auf der ITF-Sektionskonferenz Fremdenverkehrsdienste in Antigua und Barbuda ins Leben gerufen, um die Rechte von Beschäftigten im Reise- und Fremdenverkehr besser zu schützen und ihre Zukunft zu sichern.

Die Vereinbarung folgt auf die Covid-19-Krise, die den Tourismussektor und davon abhängige Branchen besonders hart getroffen hat. Auf dem Höhepunkt der Pandemie hatten weltweit über 62 Millionen Beschäftigte im Tourismussektor ihren Arbeitsplatz verloren. Sie verstärkte zudem Ungleichheiten zwischen männlichen und weiblichen, formell und informell sowie migrantischen und einheimischen Beschäftigten.

Die auf vier Jahre angelegte Vereinbarung schafft einen Rahmen für die Zusammenarbeit zur:

  • Entwicklung einer gemeinsamen Organisierungsstrategie zur Stärkung der gewerkschaftlichen Vertretung im Sektor,
  • Gestaltung von politischen Maßnahmen und Überwachung der Umsetzung von Vereinbarungen in kritischen Bereichen wie Umwelt, Soziales und Corporate Governance (ESG),
  • Durchführung gezielter Kampagnen, um Arbeitgeber, Interessengruppen und globale Institutionen einschließlich der UN-Welttourismusorganisation für die Verbesserung von Arbeitsnormen zu gewinnen,
  • Werbung für eine Reform der Branche durch die Annahme der Entschließungen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) zur nachhaltigen Erholung des Tourismussektors.

Dazu ITF-Generalsekretär Stephen Cotton: "Es sind zwar gute Nachrichten, dass die Zahlen im Reise- und Tourismussektor wieder deutlich ansteigen, dies sollte aber nicht von den gravierenden Schwachstellen des aktuellen Geschäftsmodells des Sektors ablenken, die während der Pandemie offen zutage traten. Die Allianz der Beschäftigten im Tourismussektor wird Maßnahmen von ITF und IUL zur Organisierung der Arbeitskräfte in diesem Sektor bündeln, ihrer kollektiven Stimme Gehör verschaffen, politische Maßnahmen auf globaler und regionaler Ebene gestalten und bessere Kollektivverträge in der gesamten Tourismusbranche und ihren Lieferketten sichern."

IUL-Generalsekretärin Sue Longley erklärte: "Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt nach vorn, um eine sichere, gerechte und nachhaltige Zukunft für einen strategisch wichtigen Sektor zu gewährleisten, in dem weltweit mehrere Hundert Millionen von Menschen beschäftigt sind und der ein Katalysator für Wirtschaftswachstum und soziale Entwicklung ist. In Anbetracht des erkennbaren Wiederaufschwungs des Sektors müssen Regierungen, internationale Institutionen und Arbeitgeber mit Gewerkschaften verhandeln, um die Branche neu zu definieren, sodass die Beschäftigten im Mittelpunkt stehen. Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen sind wesentlich, um Beschäftigungsbedingungen, Löhne, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Sozialschutz und Geschlechtergleichstellung zu verbessern."

ITF-Präsident Paddy Crumlin erklärte in einer Stellungnahme: "Die Vereinbarung steht für das, was uns als globale Gewerkschaftsbewegung ausmacht. Mit der Unterzeichnung dieser Absichtserklärung haben wir uns die gemeinsame Aufgabe gesetzt, unserer Arbeit neue Dynamik zu verleihen. Wir haben die Leidenschaft, den Wunsch und die Pflicht, die Stimmen von Millionen von Beschäftigten im Tourismussektor zu verstärken, und es ist an der Zeit, unser gemeinsames Ziel zu verwirklichen, den Übergang der Branche zu sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Nachhaltigkeit zu erreichen."

Weitere Informationen auf Anfrage unter: media@itf.org.uk

 

VOR ORT