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National Express droht Kritik an den Arbeitspraktiken US-amerikanischer Schulbusdienste

NACHRICHTEN 30 Sep 2014

Kritik an den Arbeitspraktiken der US-amerikanischen National-Express-Tochter Durham School Services droht die Jahreshauptversammlung von National-Express, die am 9. Mai in London (Großbritannien) stattfinden wird, zu überschatten.

Beschwerden der von der Teamsters-Gewerkschaft vertretenen Beschäftigten über die mangelnde Sicherheit der Schulbusse, Dienste und Arbeitsbedingungen bei Durham haben das britische Local Authority Pension Fund Forum (LAPFF), eine Gruppe von Pensionsfonds, dazu veranlasst, ihre Mitglieder zur Ablehnung des Jahresberichts von National Express aufzurufen. Am 17. April hatte das LAPFF bekanntgegeben, Mitunterzeichner einer Erklärung zu sein, in der National Express zur Ausweitung des Aufgabenbereichs seines Sicherheits- und Umweltausschusses auf die Umsetzung einer Personalmanagementstrategie und die entsprechende Berichterstattung gegenüber den Aktionär/innen aufgefordert wird.

Zur gleichen Zeit war eine gewerkschaftliche Untersuchungsmission organisiert worden, an der sich Vertreter/innen der ITF, der britischen Unite the Union und der beiden deutschen Gewerkschaften ver.di und EVG beteiligten. National Express hat seinen Stammsitz in Großbritannien und übernimmt demnächst den Betrieb von zwei Regionalbahn-Linien in Deutschland. In Charleston (South Carolina) und Pensacola (Florida) trafen die Teilnehmer/innen der Mission mit Schulbusfahrer/innen zusammen, die ihnen ihre Kritik an Durham, dem zweitgrößten privaten Schulbusunternehmen in den USA, darlegten.

Im Jahr 2011 war Durham infolge einer Gemeinschaftsklage zu einer Geldbuße von 7 Millionen US-Dollar wegen der Nichtzahlung von Gehältern an Angestellte in Kalifornien im Zeitraum 2005-2011 verurteilt worden. Der National Labor Relations Board (NLRB), die US-Bundesbehörde für Arbeitsbeziehungen, hat seit dem Jahr 2001 insgesamt 57 offizielle Beschwerden gegen Durham erhoben, die mit Vergleichen beigelegt wurden. Die Beschwerden bezogen sich auf Klagen der Beschäftigten, das Unternehmen schikaniere gewerkschaftlich organisierte Kolleg/innen durch ungerechte Behandlung, Überwachung und die Androhung von Leistungskürzungen und schlechteren Beschäftigungsbedingungen bis hin zur Entlassung.

Eine im laufenden Schuljahr durchgeführte Erhebung der Teamsters ergab, dass zwei Drittel der beteiligten Fahrer/innen und Kontrolleur/innen in South Carolina schon Fahrzeugpannen erlebt hatten, während sich Schüler/innen im Fahrzeug befanden. In Florida verzichteten 93% der Beschäftigten schon einmal auf Krankmeldung, meist aus Angst vor Repressalien der Unternehmensleitung oder vor Entlassung. In beiden Bundesstaaten erfuhr die Untersuchungskommission von Fällen, wo Beschäftigte Probleme hatten, für Beerdigungen ihrer nächsten Angehörigen freigestellt zu werden.

Der Sekretär der ITF-Binnenverkehrssektionen Mac Urata, der an der Kommission beteiligt war, erklärte: "Wir danken den mutigen Beschäftigten, die uns ihre Erfahrungen mitteilten. Was wir in den beiden Bundesstaaten gesehen und gehört haben, sind keine Einzelfälle. Durham hat nachweislich eine traurige Bilanz im Hinblick auf die schlechte Behandlung von Angestellten und gewerkschaftsfeindliches Verhalten vorzuweisen. In Pensacola verwehrte die lokale Geschäftsleitung der internationalen Besuchergruppe sogar den Zutritt zum Betriebsgelände. National Express muss sich darüber im Klaren sein, dass die internationale Gemeinschaft es für sein Vorgehen, ganz gleich an welchem Standort, zur Rechenschaft ziehen wird.”

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