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Jahresrückblick 2015 – Die ITF in Aktion

NACHRICHTEN 04 Jan 2016

Die ITF-Kampagne für die Respektierung von Arbeitnehmer/innenrechten bei Qatar Airways bewegte die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) zu einem historischen Beschluss und veranlasste die Fluggesellschaft zu einem Kurswechsel bei ihren Praktiken. Dank einer öffentlichkeitswirksamen Idee blieb die Kampagne im Blickpunkt der Öffentlichkeit und erhielt zum Ende des Jahres die Unterstützung eines tunesischen Nobelpreisträgers.

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Während die gewerkschaftlichen Geburtshelfer der neuen Demokratie in Tunesien internationale Anerkennung erhielten, kamen aus Libyen weniger erfreuliche Nachrichten. Nermin Al-Sharif, die Vorsitzende der der ITF angeschlossenen libyschen Gewerkschaft der Hafenbeschäftigten und Seeleute, entging nur knapp einem zweiten Mordanschlag. In den letzten 18 Monaten wurden drei weitere bekannte libysche Aktivistinnen ermordet, was der anhaltenden ITF-Kampagne für eine Ende der Gewalt an Frauen, zusätzlichen Nachdruck verlieh.

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In Kenia setzten sich indessen Lkw-Fahrer/innen gegen schlechte Beschäftigungsbedingungen und 24-Stunden-Schichten beim Logistikunternehmen Agility zur Wehr. Die Beschäftigten erreichten zwar gewisse Verbesserungen, dennoch hält Agility an seiner gewerkschaftsfeindlichen Politik fest.

Auch in Korea sind Gewerkschaften Angriffen ausgesetzt. Die ITF rief ihre Mitgliedsorganisationen zum Eingreifen und zu weltweiter Solidarität auf. In mehreren Ländern rund um den Globus ist das Recht auf Streik gefährdet. Die ITF beteiligte sich an einer globalen Kampagne zum Schutz des Streikrechts und rief die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) als Sonderorganisation der Vereinten Nationen an, um dem grundlegenden Menschenrecht auf Niederlegung der Arbeit Nachdruck zu verleihen.

Genau das taten die Beschäftigten bei LATAM Airlines in Chile, deren Streik mit Solidaritätsaktionen in ganz Mittel- und Südamerika unterstützt wurde.

In Myanmar befinden sich die wichtigen demokratischen Kräfte der Gewerkschaftsbewegung noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, und die ITF bot ihre Hilfe bei der Entwicklung der neuen Seeleutegewerkschaft an.

Vertreter/innen der jungen Unabhängigen Föderation der Seeleute von Myanmar (Independent Federation of Myanmar Seafarers – IFOMS) reisten zum alle drei Jahre stattfindenden weltweiten ITF-Inspektor/innen-Seminar nach Panama City. Die fast 120 an dem Seminar teilnehmenden ITF-Inspektor/innen schlossen sich einer Demonstration gegen Regierungsangriffe auf Gewerkschaften und die fehlende Gesprächsbereitschaft der Panamakanal-Behörde über Sicherheitsbedenken an. Unten ein Film über die Demonstration. Die ITF gab ferner eine unabhängige Studie über die Sicherheit der Schleusen im neuen Panamakanal in Auftrag, dessen Ergebnisbericht im Jahr 2016 vorliegen wird.



Nach einer langen Kampagne, die im August und September in Streiks gipfelte, setzten australische Bahnbeschäftigte eine 14-prozentige Lohnerhöhung durch. Mitglieder der Gewerkschaftsgeschäftsstelle der Rail, Tram and Bus Industry Union im australischen Bundesstaat Victoria organisierten Proteste gegen die ÖPNV-Betreiber Metro Trains Melbourne und Yarra Trams und forderten höhere Löhne sowie bessere Konfliktlösungsklauseln und Regelungen für Beschäftigungssicherheit.

Mit einer weiteren Auftragsstudie erzielte die ITF einen großen Erfolg im Kampf gegen kapitalistische Gier. Nach den ITF-Enthüllungen über Steuerhinterziehungen des Ölkonzerns Chevron wurde das Unternehmen zu Steuernachzahlungen und einer Geldstrafe von 310 Mio. US-Dollar verurteilt.

Im Rahmen einer intensiven gemeinsamen Kampagne mit UNI Global Union setzte die ITF einen weiteren globalen Riesenkonzern, nämlich DHL, unter Druck, die Rechte seiner Beschäftigten zu respektieren. Das Mutterunternehmen Deutsche Post-DHL holte jedoch zum Gegenschlag aus, indem es die Bezahlung der Beschäftigten in seinem Stammland Deutschland drastisch kürzte.

Indessen zahlte sich Druck der ITF auf höchster Ebene aus und bewegte die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) zu zwei weitreichenden Entschließungen zur Straßenverkehrssicherheit und Mitfahrdiensten wie Uber. Die ITF hielt den Druck auf Uber aufrecht und protestierte gegen den Versuch des Unternehmens, sich der Organisation "UN Frauen" als Partner anzubieten.

Strategische Maßnahmen wie diese werden im Jahr 2016 fortgesetzt, so z. B. die Kampagne zur Vereinigung der Beschäftigtengruppen, die ein und demselben industriellen Drehkreuz zugehörig sind, um die Position und den Einfluss der Gewerkschaften zu stärken. Im Jahr 2015 führte die ITF in Zusammenarbeit mit ihrer globalen Schwesterorganisation IndustriALL ein Schulungsseminar in Grangemouth (Schottland) durch, an dem Arbeitnehmer/innen aus den Sektoren Straßentransport und Eisenbahn, Herstellung, Nahrungsmittel und Getränke, Seeschifffahrt, Häfen und Bau teilnahmen, viele von ihnen Mitglieder der britischen ITF-Gewerkschaft Unite.

Was hält das Jahr 2016 für Verkehrsbeschäftigte bereit? Lest die Neujahrsbotschaft von ITF-Präsident Paddy Crumlin und ITF-Generalsekretär Steve Cotton.

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