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ITF brandmarkt die Untersuchung des Falles 'Ruby Princess' durch die australische Bundesregierung als Tarnmanöver

NACHRICHTEN Presseerklärung 10 Jul 2020

Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) bezeichnete heute die Ermittlungen der Regierung des australischen Bundesstaats New South Wales (NSW) im Fall der Ruby Princess als Tarnmanöver für das Versagen der Regierung im zweiten Abschnitt der endlosen Geschichte des Kreuzfahrtschiffs, nachdem die Passagiere von Bord waren.

Gemeinsam mit staatlichen und bundesstaatlichen Labor-Politiker*innen fordert die ITF die Premierministerin Berejiklian auf, die Untersuchung auszuweiten und auch die Ereignisse nach dem 19. März 2020 einzubeziehen, unter anderem im Hinblick auf die Missachtung von Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen der Besatzung und die Frage, ob die Entscheidungen zu medizinischer Betreuung, Tests und Heimschaffung für die Besatzung und die australische Bevölkerung das Risiko einer Infektion mit Covid-19 vergrößerten.

ITF-Koordinator Dean Summers erklärte heute, der enge Untersuchungsrahmen erwecke den Eindruck, dass die Premierministerin die Versäumnisse der Bundesregierung in Bezug auf das Schiff zu vertuschen versuche, anstatt zu prüfen, welche Lehren daraus gezogen werden können, um künftige Ausbrüche auf Kreuzfahrtschiffen zu verhindern.

 

Scott McDine von der ITF auf einer Pressekonferenz in Sydney über die Untersuchung des Falles 'Ruby Princess'

"Premierministerin Berejiklian hat bei der Einleitung dieser Untersuchung versprochen, 'jeden Stein umzudrehen, bis wir herausgefunden haben, was genau geschehen ist', aber in Wirklichkeit macht die dem Sonderausschuss vorgegebene enge Aufgabenstellung die Untersuchung zur Farce," kritisierte Summers.

"Die 1.200 Besatzungsmitglieder, deren Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen während der gesamten Entwicklungen rund um die Ruby Princess auf Schritt und Tritt von den Behörden missachtet wurden, sind nun die Opfer politischer Vernebelung."

"In einem Schreiben bestätigte uns der Ausschuss erst gestern, dass er von unserer Forderung an die Premierministerin wisse, alles zu untersuchen, was bei der Ruby Princess falsch gelaufen sei, und erklärte, dass die Ausweitung des Untersuchungsrahmens nun Sache der Premierministerin sei. Selbst der Polizeichef ist der Meinung, dass der Ball nun eindeutig im Feld von Premierministerin Berejiklian liegt."

In einem Schriftwechsel mit der Rechtsabteilung der ITF erklärte der Ausschuss ferner, dass die Behandlung infizierter Besatzungsmitglieder auf der Ruby Princess nach dem Ausschiffen der Passagiere am 19. März 2020 und die Umstände ihrer Heimschaffung und ihrer laufenden medizinischen Behandlung an Bord des Schiffes für den Polizeichef von Belang seien. Obwohl diese Angelegenheiten nach Ansicht des Polizeichefs nach nicht in den aktuellen Rahmen der Untersuchung fallen, erklärte der Ausschuss: "Dies sagt nichts über die Schwere der bestätigten Fakten oder der gemachten Behauptungen aus".

"Im Rahmen der Untersuchung müssen auch die Ereignisse geprüft werden, nachdem die Passagiere das Schiff verlassen hatten. Wir müssen wissen, mit welchen Informationen die Regierung von New South Wales die Ruby Princess von Sydney nach Port Kembla schickte. Warum wurde nichts unternommen, um die Besatzung zu testen oder heimzuschaffen, bevor sie einem noch größeren Risiko einer Infektion mit Covid-19 ausgesetzt wurde?" fragte Summers.

 

Dean Summers von der ITF bezeichnete den eng gefassten Untersuchungsrahmen der NSW-Regierung und den unmöglichen Berichterstattungszeitraum als Tarnmanöver, um den Umgang der australischen Behörden mit den Vorgängen um die 'Ruby Princess' zu vertuschen

"Waren die Entscheidungen der Bundesregierung und der Regierung des Bundesstaates, als die Kreuzschiffe angewiesen wurden, die australische Küste zu verlassen, ungeachtet der katastrophalen Folgen, die diese Entscheidungen für die Besatzung haben würden, vereinbar mit ihren internationalen Verpflichtungen? Wir müssen wissen, ob es überhaupt rechtmäßig war, dass der NSW-Polizeichef Fuller am 19. April 2020 das Auslaufen der Ruby Princess aus Port Kembla anordnete, obwohl sich 200 Covid-19-Infizierte an Bord des Schiffes befanden."

"Die Regierung von New South Wales und die Bundesbehörden sind für das Wohlergehen der Besatzung der Ruby Princess genauso verantwortlich wir für das der Passagiere. Die Crew der Ruby Princess machte einfach nur ihre Arbeit und wurde durch die Maßnahmen und die Untätigkeit der Behörden, die mit diesem Ausbruch befasst waren, in Gefahr gebracht. Sie hat das Recht zu wissen, dass alles getan wurde, was getan werden konnte, um ihr zu helfen. Sie verdient zu wissen, was falsch lief und wie eine ähnliche Farce verhindert werden könnte," sagte Summers.

Die ITF setzt sich dafür ein, dass den Besatzungsmitgliedern, die sich ihres Erachtens nach aufgrund der Inkompetenz der Behörden infiziert haben, Gerechtigkeit widerfährt.

Dazu Summers: "Wir wollen, dass die staatlichen und bundesstaatlichen Behörden ihre Fehler eingestehen, Rede und Antwort stehen und zugeben, wo sie sich geirrt haben. Das steht der Crew der Ruby Princess zu, nachdem sie einer der größten Arbeitsschutzkatastrophen in der maritimen Geschichte Australiens zum Opfer fiel."

"Wenn wir von Premierministerin Berejiklian keine Gerechtigkeit bekommen, wenn sie Vertuschung dem Eingeständnis von Fehlern vorzieht, werden wir diese Show nach Canberra verlagern und so viele 'Steine umdrehen', wie und so lange wir es für nötig halten", so Summers.
 

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