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Internationale Gewerkschaftsdelegation fordert Transparenz bei der Verteilung von Hilfsleistungen an Flüchtlinge in der Türkei

NACHRICHTEN 23 Dec 2014

An der Mission am 15. und 16. Dezember nahmen neben Vertreter/innen des Internationalen Gewerkschaftsbunds (IGB), der ITF und der ETF auch Mitglieder der britischen Gewerkschaft RMT teil, die der ITF und der ETF angeschlossen ist. Sie besuchten Flüchtlingslager und führten Gespräche mit lokalen Behörden, die für die Koordination der Unterstützung vor Ort, die Errichtung von Camps und die Aufnahme von Flüchtlingen in den Kommunen zuständig sind. Sie folgten zudem einer Einladung der ITF- und ETF-Mitgliedsorganisationen BTS und TÜMTIS nach Diyarbakır und Şanlıurfa, die von den türkischen Gewerkschaftsdachverbänden DISK und KESK unterstützt wurde.

Ihre Mission führte die Gewerkschaftsmitglieder ferner in die Flüchtlingslager Fidanlik und Viranşehir, wo Hunderte von Jesiden aus der nordirakischen Stadt Sengal Zuflucht gefunden haben. In Suruc sind 70.000 Flüchtlinge aus Kobani (Syrien) in Häusern der Dorfbewohner und sechs Camps untergebracht.

Wie die Delegation feststellte, werden die von der türkischen Regierung verwalteten internationalen Hilfsleistungen kurdischen Flüchtlingen in geringerem Maße zuteil als syrischen. Die Gemeindeverwaltungen in der kurdischen Grenzregion erhalten nach eigenen Angaben keine finanziellen Mittel von der Zentralregierung. Alle Versorgungsgüter, wie Zelte, Kleidung, Lebensmittel, Wasser und Strom, stammen von lokalen Gemeinden. Türkische Gewerkschaften beteiligen sich unter anderem mit Gesundheits- und Bildungsleistungen. 

Angesichts des bevorstehenden Winters benötigen die Flüchtlinge dringend wasserdichte Zelte, Heizgeräte, warmes Wasser, Decken und warme Kleider. Da den lokalen Verwaltungen die nötigen Mittel fehlen, versprach die Mission, sich um Spendengelder von angeschlossenen Gewerkschaften zu bemühen, und rief alle internationalen Gewerkschaftsorganisationen dazu auf, diesem Beispiel zu folgen. 

Dazu Mac Urata, der Sekretär der ITF-Binnenverkehrssektionen: "Die Schilderungen der Flüchtlinge von den im Irak und in Syrien begangenen menschlichen Gräueltaten, unter anderem von der Vergewaltigung und Versklavung von Frauen durch den IS, waren erschütternd. Gleichzeitig war es herzerwärmend, das Mitgefühl und die praktische Hilfe zu erleben, die die lokalen Verwaltungen, Gemeinden und Gewerkschaften den Flüchtlingen entgegenbringen.

"Selbst mit kleinen Spenden können Gewerkschaften in aller Welt den Flüchtlingen Hoffnung geben und Anerkennung zeigen. Hier geht es nicht um Wohltätigkeit, sondern um Solidarität. Damit bringen wir auch unsere Solidarität mit den kurdischen Gewerkschaftsmitgliedern in der Türkei zum Ausdruck, die als "Terroristen" gebrandmarkt und inhaftiert werden."

Bei einer Pressekonferenz in der Nähe der syrischen Stadt Kobani, die seit einiger Zeit von IS-Truppen belagert und angegriffen wird, richtete die Gewerkschaftsdelegation ihren Appell an die türkische Regierung. Sie wird den Bericht von ihrer Mission dazu nutzen, Druck auf internationale Institutionen auszuüben, um eine größere Transparenz und eine gerechte Verteilung der Hilfsleistungen durch die türkische Regierung zu fordern. 

Hier sind Fotos von der Mission zu sehen >> 

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