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Gewerkschaften fordern eine gemeinsame Strategie für den Ausbau von Schnellbussystemen

NACHRICHTEN

Schnellbusse sind ein Verkehrsmodell, das auf die Verbesserung der bestehenden Nahverkehrssysteme abzielt – durch eigene Busspuren und weitere technische und organisatorische Veränderungen. Die Weltbank und weitere internationale Finanzinstitutionen gewähren vielfach Mittel für die Finanzierung von Schnellbussystemen, jedoch unter der Bedingung, dass Privatunternehmen einbezogen werden.

Während der dreitägigen Veranstaltung in Rio de Janeiro besichtigten Gewerkschaftsmitglieder aus acht afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern die Versorgungsadern des BRT-Systems und tauschten Erfahrungen über die Organisationsarbeit in Brasilien, Kolumbien und Südafrika aus.

Einige Gewerkschaften konnten über positive Entwicklungen berichten, wie kürzere Arbeitszeiten, weniger Angriffe auf Fahrer/innen, da diese keine Fahrgelder mehr einnehmen, und weniger Staus. Düsterer stellte sich die Situation in Kolumbien dar, wo das Fahrpersonal bei BRT-Systemen weniger verdient, Arbeitsplätze gestrichen wurden, Arbeitsschutzprobleme auftreten und zu viele unterschiedliche Betreiber beteiligt sind.

Die Delegierten kamen überein, die gewerkschaftliche Organisierung der Beschäftigten und die Verhandlungsstrukturen bei BRT-Systemen zu stärken, Informationen auszutauschen und gemeinsame Organisierungsstrategien zu entwickeln. An die ITF richteten sie die Bitte, ihre Mitgliedsorganisationen dabei zu unterstützen, sich in alle Phasen des BRT-Projekts einzubringen und die richtigen Fragen zu stellen.

Asbjørn Wahl, der Vorsitzende des ITF-Ausschusses für öffentlichen Personennahverkehr und der Arbeitsgruppe Klimawandel, erklärte: "Wir befürworten organisatorische und technische Entwicklungen in der Gesellschaft. Wenn Schnellbussysteme richtig entwickelt werden, können sie entscheidend zur Verbesserung der Nahverkehrssysteme beitragen – aber nur, wenn Beschäftigte, Nutzer/innen und die Gesellschaft gleichermaßen von ihnen profitieren."

"Heute gibt es Gewinner und Verlierer, hauptsächlich wegen des vorherrschenden neoliberalen sozioökonomischen Modells, in dem BRT-Systeme aufgebaut werden. Für Gewerkschaften stellt dies eine große Herausforderung dar, und wir müssen uns weiter beharrlich für die Interessen der Arbeitnehmer/innen im informellen und formellen Sektor einsetzen, die ihre Arbeitsplätze verlieren. Bei einem geplanten Übergang ist dies auch möglich. Wenn er aber dem freien Markt überlassen wird, wird auf diese Interessen keine Rücksicht genommen."

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